Hartes Deutschland – Leben im Brennpunkt, Folge 28: Frankfurt

Donnerstag, 25. Februar um 20.15 Uhr, RTLZWEI

Das Frankfurter Bahnhofsviertel rund um Elbe-, Mosel-, Nidda-, und Taunusstraße. Licht und Schatten, Luxus und Elend liegen hier nah beieinander - ein Stadtteil der Extreme. Tausende Drogensüchtige konsumieren das ganze Jahr über Heroin, Crack und weitere harte Drogen. Wegen der offenen Drogenszene und den extremen Zuständen auf den Straßen stehen das Viertel und der Umgang der Stadt damit seit Jahren im Fokus der Kritik.

Einer der Abhängigen ist Pille. Der 25-Jährige lebt seit mehr als drei Jahren auf den Straßen des Frankfurter Bahnhofsviertels. In dieser Zeit hat sich sein Gesundheitszustand zusehends verschlechtert. Durch seinen exzessiven Drogenkonsum von Heroin und Crack kann er seine Hände nur noch mit Mühe bewegen. Außerdem sind seine Arterien so vernarbt, dass er es nicht mehr schafft, sich selbst die Drogen in den Körper zu spritzen. Jetzt ist er beim Rauschgiftkonsum auf Hilfe angewiesen.

In den Schluchten der Frankfurter Bankentürme lernen wir Kai kennen. Er ist seit einem Jahr im Bahnhofsviertel und ein Freund von Pille geworden. Viele Jahre war der 42-Jährige im Methadonprogramm. Doch dann greift er wieder zum Heroin und der Absturz bringt ihn zurück auf die Straße. Mit Pfandsammeln und dem sogenannten „Service“, dem Spritzen von anderen Süchtigen, versucht er sich über Wasser zu halten.

Alicia kämpft weiter mit den Folgen eines Unfalls. Seit einem halben Jahr sitzt die 40-Jährige im Rollstuhl, nachdem sie sich ihren Unterschenkel gebrochen hat. Das Leben im Drogenkreislauf des Bahnhofsviertels wird für sie immer mehr zur Qual. Doch es gibt Neuigkeiten, die ihr Leben verändern könnten.

Obwohl Karin ein Zimmer im betreuten Wohnen hat, zieht es sie immer wieder auf Straßen rund um Elbe- und Niddastraße. Die 54-Jährige hat die Hoffnung, mit dem Fund eines Ohrrings das große Los gezogen zu haben und will ihn im Pfandleihhaus zu Geld machen.

Auch Mike begleiten wir wieder mit der Kamera. Nach einem gescheiterten Therapieantritt nach der Haft ist er wieder im Bahnhofsviertel. Doch dem 56-jährigen droht schon die nächste Gefängnisstrafe. Und auch das Klima auf der Drogenszene wird rauer, wie er am eigenen Leib erfahren muss.

Biene hatte sich ihr Leben anders vorgestellt. Die Mutter eines 7-jährigen Sohnes hatte bis vor wenige Monaten noch eine Wohnung. Doch jetzt lebt sie auf der Straße. Um ihren Drang nach Heroin und Crack zu stillen, geht sie täglich Anschaffen. Für die 35-Jährige ist es jedes Mal eine Überwindung. Doch die Sucht nach Drogen ist zu stark, um damit aufzuhören.

Nach vielen Monaten treffen wir Sibel wieder. Der Drogenkonsum hat ihr stark zugesetzt. Sie kann nicht mehr laufen und der Mann, der sie in letzter Zeit finanziell unterstützt hat, ist für sie nicht mehr erreichbar. Eine fatale Situation für die 27-Jährige.

Außerdem treffen wir Keven wieder. Der 35-jährige ehemalige Drogenabhängige hat sich noch immer nicht gänzlich von einer Hirnblutung erholt. Und wir besuchen den Hof Fleckenbühl. Die Hilfseinrichtung hilft Schwerstabhängigen ein neues, drogenfreies Leben zu beginnen.

Hartes Deutschland - Leben im Brennpunkt
Nah dran und mitten drin - über Monate hinweg begleiten die SPIEGEL TV Autoren ganz unterschiedliche Menschen, die, von der Gesellschaft nahezu unbeachtet, mit Armut, Elend und Drogenproblemen kämpfen.