Etwa 80 Prozent ihres Jahreseinkommens verdienen die Fischer der Lofoten und Vesterålen in nur drei Monaten mit dem Fang von Skrei, dem norwegischen Winterkabeljau. Kein Wunder, dass es in Norwegen heißt, wer nach Fisch riecht, riecht nach Geld. Die Region ist abhängig von Skrei – nicht nur ökonomisch, sondern auch touristisch. Zu Ehren des Skreis findet im Fischerdorf Myre jedes Jahr das Vesterålen Skreifestival statt. Höhepunkt ist ein ganz besonderer Wettbewerb: Welchem Kind wird es gelingen, innerhalb weniger Minuten die meisten Kabeljauzungen aus dem Schlund der Fische zu schneiden? Der elfjährige Leon nimmt zum ersten Mal teil.
Den alten Fischern war diese Arbeit zu mühsam und so verdienen sich traditionell die Jungen und Mädchen der Region mit dem ungewöhnlichen Nebenjob ein fürstliches Taschengeld; bis zu 100 Euro pro Stunde. Wer sich geschickt anstellt, bringt es in einer Saison auf viele Tausend Euro, die auf ein Sparkonto wandern oder in Luxusgüter investiert werden, die sich die Kinder und ihre Eltern sonst nicht leisten könnten: iPhones, Laptops, Kleidung.
Sophie ist 14 Jahre alt. Sie hat schon mehrfach an der Weltmeisterschaft im Kabeljauzungenschneiden teilgenommen und zeigt Leon ein paar Tricks, wie man die Zungen am schnellsten heraustrennt und auf einen Spieß rammt. Hat der Neuling beim diesjährigen Wettbewerb eine Chance gegen die erfahrene Konkurrenz?