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Nukkanguag Zeebs ist auf Grönland geboren, für ihn und seine Familie sind Jagd und Fischfang seit Generationen ein fester Bestandteil ihrer Kultur. Als Nukkanguag von den neo-kolonialen Fantasien Donald Trumps erfährt, ist er schockiert. Denn wie viele Grönländer beschäftigt auch ihn seit Jahrzehnten die Abhängigkeit Grönlands von der ehemaligen Kolonialmacht Dänemark: „Ehrlich gesagt – im Moment sind wir unter dänischer Herrschaft und einfach kein unabhängiges Land“.
Erst 1953 erlangte Grönland offiziell Autonomie, gehört aber politisch noch immer zum Königreich. Auch die Wirtschaft der rund 56.000 Einwohner Grönlands ist maßgeblich von Subventionen der Dänen abhängig. Die Hoffnung von vielen Einheimischen sind die Bodenschätze, die durch die klimawandelbedingt schmelzende Schnee- und Eisdecke zugänglich werden.
Etwa 320 Kilometer nördlich der Hauptstadt Nuuk liegt die White Mountain Mine, die nur mit dem Schiff oder Helikopter erreichbar ist. Internationale Investoren lassen hier das Mineral Anorthosit abbauen, dass zur Herstellung von Dämmmaterial oder Glasfasern verwendet wird.
Niels-Ole ist einer der wenigen einheimischen Vorarbeiter und weiß, wie schwierig und aufwendig die Erschließung der Rohstoffe im arktischen Nirgendwo ist. „Natürlich sind die Bedingungen hart! Im Winter können es bis zu minus 35 Grad werden.“
Der Weg in eine politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit wird mit den Übernahmeplänen Trumps nicht einfacher. Trotzdem wünscht sich auch Niels Ole mehr Autonomie für seine Heimat. „Es ist ein Traum für viele Grönländer.“