
Buch und Regie: Oliver Halmburger, Heike Schmidt, Thomas Staehler
Kamera: Tobias Corts, Jürgen Heck
Schnitt: Uli Weinlein, Warrick McLeod
Produktionsleitung: Kerstin Peterssen (SPIEGEL TV), Kerstin Schönborn (ZDF)
Redaktion: Georg Graffe (ZDF), Peter Allenbacher (ZDF/ARTE)
Produzent: Kay Siering
Die Landschaft Saudi-Arabiens ist vor allem geprägt von Vulkanen und Wüsten und vielerorts schroff und abweisend. Früher herrschten In dem unwirtlichen Gebiet Clans, die sich oft gegenseitig bekriegten, denn fruchtbares Land war und ist knapp. Uralte Felsbilder erzählen von einer Zeit als die arabische Halbinsel noch eine fruchtbare Savannenlandschaft war, doch das ist lange vorbei. Karawanenstraßen durchziehen die Einöde, auf denen Händler, wie die sagenumwobenen Nabatäer mit ihren Kamelen Güter über die Halbinsel transportierten. Im saudischen Madain Salih haben sie ihre Spuren in Form von riesigen Grabfassaden hinterlassen.
Nichts weiter als ein Karawanenposten auf der legendären Weihrauchstraße war bis ins 7. Jahrhundert nach Christus auch die Stadt Mekka. Allerdings existierte dort auch ein Heiligtum, zu dem die Beduinen aus den umliegenden Tälern regelmäßig pilgerten, um ihre Götter zu verehren, darunter ein besonderer Stein. Ihn beließ der berühmteste Sohn der Stadt an seinem Ort, als er alle anderen Götterbilder aus dem heiligen Bezirk entfernte. Dem Propheten Mohammed gelingt damals, woran andere vor ihm scheiterten. Er vereint die Stämme der arabischen Halbinsel unter dem Banner einer neuen Religion und macht Mekka zu einer ihrer heiligsten Stätten.
Doch selbst in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts glich Mekka noch eher einem Dorf, das nur zu Zeiten der Pilgerfahrt zu einer riesigen Zeltstadt wird. Der Wandel in eine moderne Großstadt setzte erst in den 1950er Jahren ein, als die herrschende Familie der Al Sauds ganze Quartiere einreißen ließ, um die große Moschee zu erweitern. Mehr Platz für immer mehr Pilger. Seitdem haben die Bauarbeiten nie mehr aufgehört. Mittlerweile steht in Mekka das dritthöchste Gebäude der Welt.
Und auch an der Moschee wird wieder gearbeitet, 20 Milliarden Euro sind dafür veranschlagt. Keiner weiß besser als die Al Saud, was man im Namen der Religion erreichen kann, denn ihre Herrschaft fußt auf dem Wahhabismus, einer besonders strengen Auslegung des Islam. Ein Pakt, den der Emir Muhamad Ibn Saud mit dem religiösen Führer Muhamad Ibn Abd el-Wahhab im Jahre 1744 geschlossen hat, bestimmt das Leben in Saudi-Arabien bis heute.