Sie ist ein nuklear angetriebener Flugzeugträger und das Flaggschiff der französischen Marine: Die Charles de Gaulle. 18 Monate lag das Kriegsschiff im Trockendock in Toulon. Rund 4 Millionen Arbeitsstunden, 200.000 verschiedene Aufgaben und 2000 Arbeiter waren für die Modernisierung des einzigen Flugzeugträgers der französischen Marine geplant. Zu den Wartungsarbeiten gehörte auch der Tausch der Brennelemente der Nuklearreaktoren. Nicht nur eine technische, militärische und menschliche Herausforderung, sondern auch eine finanzielle. Die Gesamtkosten für die Generalüberholung liegen bei rund 1,3 Milliarden Euro.
Das rund 260 Meter lange und mehr als sechzig Meter breite Schiff wurde nach dem Baubeginn Ende der 80er Jahre 1994 in Dienst gestellt. Der Flugzeugträger kann mit bis zu 40 Flugmaschinen, u.a. Jagdbombern, Radarflugzeugen und Hubschraubern bestückt werden. Die Besatzung umfasst rund 2000 Seeleute und Marinesoldaten. Das bis zu 50 km/h schnelle Schiff kann ohne Beschränkungen 1000 km am Tag zurücklegen.
Weltweit gibt es 46 Flugzeug- und Hubschrauberträger, die meisten sind im Besitz der USA. Frankreich beteiligt sich seit September 2014 auch am US-geführten Einsatz gegen die Extremisten im Irak und seit September 2015 an Einsätzen in Syrien. So diente die Charles de Gaulle auch als Basis für Angriffe gegen IS-Stellungen. Zuletzt war das Schiff im Rahmen einer Anti-Terror-Mission im Atlantik und im Mittelmeer im Einsatz.
Mitte April 2020 wurde bekannt, dass sich mehr als die Hälfte der Besatzungsmitglieder mit dem Coronavirus infiziert haben. Das Virus soll sich nach einem Zwischenstopp in der französischen Hafenstadt Brest auf dem Schiff verbreitet haben. Der Flugzeugträger liegt zurzeit im Heimathafen Toulon und wird desinfiziert.
Militärexperten, Ingenieure und Piloten schildern, wie das größte und teuerste Kriegsschiff Frankreichs für die Zukunft fit gemacht wurde.