
80.000 Besucher, 70 Bands und 700.000 Liter Getränke: Rock im Park ist eines der größten Festivals Deutschlands. In diesem Jahr trafen sich die Rockfans Mitte Juni in Nürnberg, um drei Tage zu feiern. Bis zu 319 Euro Eintritt ließen sie sich das kosten. Unter anderem standen Guano Apes, die Ärzte und Green Day auf einer der drei Bühnen.
Wenn Zehntausende feiern, bedeutet das für die Organisatoren Stress pur.
Rock im Park steht für: Ausnahmezustand vor und hinter Bühne.
Stage Manager Lars Ide arbeitet schon seit über 30 Jahren im Musik-Business, unter anderem als Produktions- und Stageleiter für Stars wie Jan Delay. Zeitdruck ist für ihn in Nürnberg Dauerzustand, denn er muss dafür sorgen, dass die Sets der Bands pünktlich auf- und abgebaut werden. Damit alles klappt, beginnt seine Schicht schon um 6 Uhr morgens. Lars ist Punk-Rocker der alten Schule, sein Ton: rau, aber herzlich.
Bands wie die Donots wissen nur zu gut: Ohne Menschen wie Lars würden ihre Auftritte vermutlich im absoluten Chaos enden. Die Punkband aus Ibbenbüren feiert dieses Jahr 30jährigs Bühnenjubiläum. Die Show von Leadsänger Ingo Kollmann ist legendär. Seine Mission bei jedem Gig: auch die Menschen in der letzten Reihe zum Tanzen zu bringen. Dafür stürzt er sich auch gerne mal kopfüber ins Publikum.

Leichtes Spiel hat Ingo bei Niklas Schwingenstein – der bei den Donots immer ganz vorne mit dabei ist. Seit 12 Jahren reist der 27jährige zu mindestens vier Festivals im Jahr und Nürnberg darf auf seiner Liste nicht fehlen. Das Konzert der Donots ist dann ein Pflichttermin. Niklas und sein Freund Lukas brechen in diesem Jahr schon im Morgengrauen auf, um einen guten Platz für ihr Zelt zu erwischen, doch dann kommt alles anders als erwartet.
Für Knut, Sabine und Philipp und Alex ist Rock im Park ein Familienevent. Die Erwachsenen campen gediegen auf dem Wohnmobilstellplatz, die Söhne Philipp und Alex sind auf dem «Animal Park«-Campingplatz untergebracht. Die Konzerte besuchen sie gemeinsam. Dann geht bei der Familie der Punk ab. Sabines Fazit nach drei Tagen: »Wenn man das mit seinen Kindern erleben kann, hat man als Mutter alles richtig gemacht«.
Die SPIEGEL TV Reportage begleitet Rockfans, Musiker und Mitarbeiter bei einem Musikevent, bei dem alle drei Tage lang an ihre Grenzen gehen.
