
Deutschland ist Brotweltmeister: Kaum ein anderes Lebensmittel essen die Deutschen so regelmäßig wie Brot, im Durchschnitt jeder Haushalt 53 Kilogramm pro Jahr. Es gibt rund 10.000 handwerkliche Bäckereien, zusätzlich etwa 3.000 Filialbäckereien und mehr als 3.200 offiziell registrierte Brotsorten.
Die jungen Bäckerinnen Johanna Lehnhardt und Lea Wagner gehören zu den Besten ihres Fachs, 2023 wurden sie Deutsche Meisterinnen. Jetzt kämpfen sie um den Weltmeister-Titel. Handwerkliches Können, Kreativität und Nervenstärke unter extremem Zeitdruck sind dabei gefragt. Innerhalb von sechs Stunden müssen die internationalen Teams nur klassische Brote, Kleingebäck und ein kunstvolles Schaustück zum Thema »Kunst« backen. Monatelang haben die jungen Bäckerinnen jeden Handgriff geübt, ihr Programm minutiös geplant und perfektioniert – aber wird es am Ende für den Weltmeister-Titel reichen?
Während der Corona-Pandemie erlebte das Backen einen regelrechten Boom, der bis heute nicht abreißt. Das machen sich auch die – unter dem Namen »Wildbakers« bekannten – Bäcker Jörg Schmid und Johannes Hirth zu Nutze. Die beiden Schwaben sind crossmedial in Sachen »Kruste & Krume« präsent: als Back-Podcaster, Brot-Fluencer, TV-Hosts, Buch-Autoren und auch eigene Back-Kurse bieten die »Wildbakers« an. In einem Café mit angeschlossener Backstube in Gomaringen geben die Profis einen Einblick in die Kunst des Backens. Tipps und Tricks für Hobbybäcker – wie gelingt ein richtig gutes Baguette-Brot? Es braucht viel Liebe, noch mehr Zeit und die richtigen Zutaten.
Das weiß auch Andreas Schwab aus Offenbach. »Mein Lieblingsbrot« heißt sein Laden, den er vor zwei Jahren zusammen mit einem Freund gegründet hat. Das Konzept grenzt sich ganz bewusst gegenüber den Großbäckereien und Industriebrot-Ketten ab. Hier ist alles per Hand gemacht, die Zutaten regional und die Teige reifen in der Regel 48 Stunden. Frühschichten macht er selten, denn der Laden öffnet erst am Nachmittag und das auch nur an drei Tagen in der Woche. Die Kunden stehen Schlange, fast immer sind die handgemachten Brote schon nach kurzer Zeit ausverkauft. Für Schwab ist »Mein Lieblingsbrot« nicht nur ein Geschäft, sondern ein Stück gelebte Haltung: gegen Hektik, gegen Massenware – und für das gute Gefühl, wenn ein frisches, duftendes Brot aus dem Ofen geholt wird.