© SPIEGEL TV
Einmal im Jahr herrscht Ausnahmezustand in der Pfalz. Dann öffnet der Bad Dürkheimer Wurstmarkt seine Tore – das größte Weinfest der Welt. Über 600.000 Besucher aus aller Welt strömen in die kleine Kurstadt, um zwischen Weinständen, Fahrgeschäften und Festzelten ausgelassen zu feiern.
Doch während Tausende Gäste auf Tischen und Bänken lautstark singen und tanzen, bedeutet das Volksfest für andere knallharte Arbeit. Schausteller, Zeltbetreiber, Polizei, Security und Sanitäter schuften hinter den Kulissen oft bis zur Erschöpfung, um alles am Laufen zu halten.
Mitten im Trubel steht das Hamel-Zelt – das letzte verbliebene Festzelt auf dem Wurstmarkt. Die Inhaberin Ilona Böhm ist eine der wenigen Frauen in Deutschland, die heute noch ein großes Festzelt betreiben. Schon am frühen Abend brodelt die Stimmung unter ihrem Dach, wenn Schlagerstars die Bühne betreten und dem Publikum einheizen. Dann ist auch die Security gefragt: Einlasskontrollen, um gefährliche Gegenstände wie Messer draußen zu halten und ein wachsames Auge auf Betrunkene, damit die Stimmung nicht kippt.
Sobald die Dunkelheit hereinbricht und das Gedränge dichter wird, spitzt sich auch die Lage für die Polizei zu. Mit verstärkter Präsenz und Videoüberwachung versuchen die Beamten die Feierlaune im Griff zu halten. Trotzdem bleiben Straftaten im Festgetümmel nicht aus: Beleidigungen, Diebstähle und Körperverletzungen gehören vor allem an den Wochenenden zur traurigen Realität.
Wenn der Alkoholpegel steigt, bedeutet das auch für die Rettungskräfte ein Kraftakt. Zwischen Menschenmassen, Musik und Riesling kommt es immer wieder zu medizinischen Zwischenfällen: Kreislaufzusammenbrüche, Schnittwunden und hilflose Besucher – wer mitten im Gedränge zusammenbricht, braucht schnelle Hilfe. Die Sanitäter müssen reagieren, bevor aus einem Zwischenfall ein lebensgefährlicher Notfall wird. Jede Sekunde zählt.