RTLZWEI Hartes Deutschland – Leben im Brenn­punkt, Ruhr­gebiet 7, Folge 75

MONTAG, 24.11.2025, 20.15 – 22.20 Uhr, RTLZWEI

Heroinabhängige Ally © SPIEGEL TV

Dortmund, Essen und Bochum sind längst bekannt für ihre harten Drogen­szenen. Sucht­kranke Menschen konsumieren oder betteln in Fuß­gänger­zonen und Bahn­höfen der Ruhr­gebiets-Städte. Weniger sicht­bar sind Eltern, Kinder und Partner der Abhängigen. Die zerstörerische Kraft von Substanzen wie Heroin und Crack kann Beziehungen und ganze Familien zerstören.

Sandy aus Bochum hat keine Angehörigen mehr, die ihr helfen können. Ihr Vater stirbt, als Sandy acht Jahre alt ist. Seit dem Tod ihrer Mutter vor zwei Jahren, versucht die 25-Jährige, Trauer und Ein­sam­keit mit Crack zu betäuben. Als einziges »Familien­mitglied« bleibt der gelernten Alten­pflegerin noch ihre Hündin Mia mit der sie in einer Miet­wohnung in Bochum lebt. Doch die Hündin ist alt und krank. Stirbt sie, bleiben Sandy aus der Zeit vor ihrer Sucht nur noch Erinnerungen.

Julian wollte eigentlich nie zu Kokain greifen. Schon sein Vater konsumierte die Droge und starb, als Julian noch ein Kind war. Jetzt nimmt der 22-Jährige das Rausch­mittel selbst. In seiner Heimat­stadt Bochum findet er nach­mittags keinen Dealer mehr. Von starkem Sucht­druck geplagt, fährt Julian mit der Bahn fast täg­lich in die Nach­bar­stadt Essen. Unter einem Ein­kaufs­zentrum hat sich dort eine Parallel­welt aus Dealern und Drogen­konsumenten etabliert.

Auch Monique und ihr Freund Fatih (23) leben in Bochum und pendeln mehr­mals am Tag wegen der Drogen ins benachbarte Essen. Ein auf­reibendes Leben, das Monique hinter sich lassen möchte. Die 21-Jährige konsumiert seit vier Jahren Heroin und möchte jetzt erst­mals ent­giften – ohne ihren Freund. Der kann nicht auf einen Therapie­platz hoffen, weil er nicht kranken­versichert ist.

Ganz auf sich allein gestellt versucht Ally in Dortmund, ihre Heroin­abhängig­keit und Crack-Sucht zu über­winden. Täg­lich braucht die 18-Jährige viel Geld für Drogen. Nach Jahren der Obdach­losig­keit hat sie end­lich eine Unter­kunft bei einem Bekannten bekommen. Doch wie lange sie in der Wohnung bleiben darf, ist völlig ungewiss.

Sabine verbringt den Winter in einem Zelt, unweit der Drogen­szene am Dortmunder Nord­markt. In 20 Jahren Obdach­losig­keit hat sich die zwei­fache Mutter ein dickes Fell zulegen müssen. Der Kontakt zu ihren Kindern besteht nicht mehr. Die 46-Jährige konsumiert Heroin und Kokain, prostituiert sich not­gedrungen und berichtet von ihren Erfahrungen mit Freiern.

Der 48-jährige Frank darf nach einem Rück­fall mit Kokain und dem Raus­wurf aus der Therapie­klinik wieder bei Mutter und Vater in Dortmund wohnen. Doch das elterliche Asyl dient nur als Über­gangs­lösung. Der gelernte Tischler muss ins Gefängnis. Seine Eltern fragen sich, wie lange sie ihren Sohn noch unter­stützen können.