Hamburg und Kiel – die beiden norddeutschen Hafenstädte haben seit Jahrzehnten mit großen offenen Drogenszenen zu kämpfen. Besonders Crack – zu sogenannten »Steinen« verarbeitetes Kokain mit enormen Suchtpotenzial – hält Abhängige in einem zerstörerischen Kreislauf aus Kriminalität und Obdachlosigkeit gefangen.

Im Hamburger Stadtteil St. Georg liegt die Beratungsstelle »Drob Inn« mitten im Hotspot der offenen Drogenszene. Regelmäßig kommt es auf dem Vorplatz der Einrichtung zu gewaltsamen Auseinandersetzungen unter Süchtigen. Die Polizei ist im Dauereinsatz.

Anna (37) gehört schon seit mehr als 15 Jahren zur Szene. Seit kurzem ist sie wieder krankenversichert und muss nun ihre Angst vor einer umfangreichen Zahnbehandlung überwinden. Als sie eine Wohnung bekommt, scheint es, als könne sie ihr Leben neu ordnen. Wird Anna der Neuanfang diesmal gelingen?

Marlon (24) verbringt viel Zeit in der Drogenszene rund um den Kriminalitätsschwerpunkt Hamburger Hauptbahnhof. Ursprünglich aus Bonn, ist der gelernte Hotelfachmann erst seit einem halben Jahr in der Hansestadt. Bis zu vier Mal am Tag spritzt er sich Heroin.

Im Kieler Stadtteil Gaarden versucht Philipp (26), den Tod seines besten Freundes Lennox (37) zu verarbeiten, der wahrscheinlich an einer Überdosis verstorben ist, kurz nachdem er aus der Haft entlassen wurde. Bei der erst 18-jährigen Hailey findet Philipp Trost. Doch obwohl Lennox der Drogenkonsum zum Verhängnis wurde, fällt es Philipp schwer, sein Leben radikal zu verändern.

Ähnlich geht es auch Heiko (45), der in der JVA-Kiel eine anderthalbjährige Haftstrafe verbüßt. Der geregelte Tagesablauf fernab des rastlosen Lebens auf der Straße tut dem gelernten Tischler körperlich gut. Seiner Entlassung blickt er pessimistisch entgegen. Das Verlangen nach Alkohol ist nach wie vor stark.

In einer Wohngruppe in Lüneburg kam Nico (19) erstmals in Kontakt mit harten Drogen. Dem Konsum von Benzodiazepinen hat er nach einer fast tödlichen Überdosis und dem Tod seiner Freundin zwar abgeschworen, doch die Sucht nach Heroin und Kokain bestimmt weiter seinen Alltag auf Hamburgs Straßen.

Punkerin Jacky (41) hat auf St. Pauli endlich eine kleine Wohnung für sich und ihren betagten Hund »Dr. Hoffmann« bekommen. Hier kann sie zur Ruhe kommen. Doch Jackys neues Leben wird von Todesnachrichten getrübt.