RTLZWEI: Hartes Deutschland – Leben im Brennpunkt 

DONNERSTAG, 20.03.2025, 20.15 – 22.15 UHR, RTLZWEI

Lennox und Philipp © RTL ZWEI

Kiel – die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein ist bekannt als Hafenstadt und Zentrum für Segelsport. Wo früher profitable Werften standen, ringen heute viele Menschen mit Armut und Not. Menschen wie Heiko, den wir schon seit vier Jahren mit der Kamera begleiten. Oder Philipp, der im Kampf gegen die Drogensucht immer wieder Rückschläge erlebt. Menschen wie Michaela, die versucht, einer tristen Realität mit Rauschmitteln zu entfliehen – und dabei oft das Gegenteil erreicht und noch tiefer in den Abgrund rutscht. 
 
Bryan (19) lebt in Kiel mit seiner Mutter Steffi (41) auf der Straße. Vor sieben Jahren verliert sie ihr rechtes Bein, nachdem sie sich Kokain mit einer verunreinigten Nadel spritzt. Von da an geht es weiter mit ihr bergab. Die Folge: Auch Bryan gerät in die Abhängigkeit von illegalen Drogen. Im Brennpunktstadtteil Kiel-Gaarden dreht sich der gemeinsame Alltag von Mutter und Sohn fast ausschließlich um die Beschaffung und den Konsum von Heroin, Kokain und Alkohol. 
 
Michaelas (31) Kindheit und Jugend sind geprägt von Unbeständigkeit. Beziehungen erlebt sie oft als nicht verlässlich. Schon mit 13 Jahren wird sie abhängig von Heroin. Die Therapien, die sie verordnet bekommt, bleiben weitgehend erfolglos. Ihr fortwährender Drogenkonsum führt immer wieder zu Konflikten zwischen ihr und der Mutter. Nach dem letzten Streit fliegt Michaela zuhause raus, lebt drei Wochen auf der Straße. Doch die Freundschaft zum wohnungslosen André (50) bietet ihr Halt. 

Auch Philipp (23) und Lennox (34) sind wohnungslos und rauchen täglich Crack. Ihre Versuche, von den Drogen loszukommen, bleiben ohne Erfolg. Stattdessen geraten sie immer tiefer in die Beschaffungskriminalität, und werden schließlich vom Gericht zu Gefängnisstrafen verurteilt. Die angebotene Chance, stattdessen eine Therapie zu machen, nimmt Philipp nicht wahr. 
 
In Kiel konzentriert sich die Not vor allem am Hauptbahnhof und im Stadtteil Gaarden. Dort hat die Polizei vor fünf Jahren eine eigene Ermittlungseinheit für Drogendelikte gegründet.  Die beschlossene Einrichtung eines Konsumraums für suchtkranke Menschen sollte zusätzlich Druck aus der Szene nehmen, doch das Vorhaben wurde noch nicht umgesetzt.