Prostitution in der DDR - Sozialismus, Stasi, Sex

Donnerstag, 1. Oktober um 21.00 Uhr, ZDFinfo

Autor: Axel Nixdorf
Kamera: Frank-Peter Lehmann, Sami Karim, Roland Dietl
Schnitt: Mikhele Apitzsch
Produktion: Katrin Gums (SPIEGEL TV), Jenny Heininger (ZDFinfo)
Redaktion: Annette Harlfinger, Sonja Roder
Produzent: Kay Siering 

Prostitution galt in der DDR als Krankheit des Kapitalismus. Seit 1968 war die käufliche Liebe im Osten Deutschlands sogar per Gesetz verboten. Die Führung wollte die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten verhindern und die moralische Überlegenheit der DDR deutlich machen. Doch die Realität sah anders aus!

In Wahrheit war Prostitution auch in der Deutschen Demokratischen Republik weit verbreitet und Ausdruck der Doppelmoral im Osten Deutschlands. Und dem Staat passte die Prostitution gut ins Konzept, schließlich konnte er auf vielfältige Weise Kapital aus ihr schlagen.

Einerseits verfolgten Polizei, Staatssicherheit und Justiz Prostitution und Zuhälterei. Andererseits erpressten sie die Frauen zu Spitzeldiensten im persönlichen Umfeld, anstatt sie ins Gefängnis zu stecken. Besonders attraktive und intelligente Frauen wurden als so genannte „Honigfallen mit Feindkontakt“ für ernsthafte Spionagezwecke gegen Männer aus dem Westen eingesetzt. Vor allem in der Messestadt Leipzig und in der Hauptstadt Ost-Berlin wandte die Stasi diese Methoden an.

Ein Jahr lang hat Filmemacher Axel Nixdorf in verschiedenen Archiven recherchiert, mit Zeitzeugen und ehemaligen Prostituierten gesprochen. Entstanden ist ein seltener Einblick in das System der käuflichen Liebe in der DDR.