© Elias Kilper
Geschliffen funkeln sie wie kein anderes Juwel, ihr Wert scheint unermesslich: Diamanten, Symbole für Liebe, Ewigkeit und Macht. Sie sind nichts als gepresster Kohlenstoff, was also macht sie so reizvoll? Wer schrieb die Geschichten, die Diamanten so begehrenswert machen – und wem nützen sie?
Die Dokumentation »Diamanten – Mythos und Marketing« von Tanja Dammertz und Almut Faass zeigt, wie aus Diamanten ein Milliardenmarkt wurde. Schon im 17. Jahrhundert brachten Abenteurer indische Steine nach Europa – und verpackten sie in Erzählungen von Glanz und Reichtum. Seither bestimmen Mythen und Marketing den Wert.
Der Film erinnert an den spektakulären Diamantenraub von Dresden und zeigt, wie der legendäre Koh-i-noor bis heute Konflikte entfacht. Er erzählt, wie De Beers den Markt monopolisierte und jahrzehntelang kontrollierte und warum ein Großteil der französischen Krondiamanten im 19. Jahrhundert verkauft wurde.
Der Film führt in die Diamantenviertel von Antwerpen und New York. Er öffnet Türen zu Händlern, Schleifern, Designern und blickt hinter die Kulissen einer verschlossenen, milliardenschweren Branche. Er folgt den Spuren kolonialer Beute bis hin zu Blutdiamanten, die Bürgerkriege finanzierten. Experten und Insider berichten von einer Welt, in der Macht, Prestige und Illusionen verhandelt werden – und wie eine einzige Marketingidee unser Bild von Diamanten bis heute prägt: »A diamond is forever«.
Am Ende bleibt eine Frage: Wenn Diamanten im Kern nichts wert sind – warum üben sie bis heute eine so große Faszination auf uns aus?