Re: Italiens Olivenbäume in Gefahr - Killer-Bakterium breitet sich aus

Freitag, den 13. November um 19.40 Uhr, ARTE

Autor: Lutz Gregor
Kamera: Steve Kfoury
Schnitt: Jens Greuner
Redaktion: Miriam Carbe
Produzentin: Nicola Burfeindt

Seit 2013 frisst sich ein Bakterium durch die Olivenhaine des süditalienischen Salento. Hunderttausende Olivenbäume sind befallen und abgestorben. Ganze Landstriche sind zerstört. Die EU hat eine Pufferzone eingerichtet, damit sich das Bakterium nicht weiter in den Norden Italiens verbreitet. In dieser Pufferzone werden alle infizierten und auch die gesunden Bäume im Umkreis von 100 Metern gefällt.

Olivenbauer Ippazio Gianuzzihat 90% seiner Olivenbäume verloren. Statt 500 Zentner erntet er jetzt nur noch knapp 60. Eine Katastrophe für die Familie: „Wir kämpfen ums Überleben und Halten uns mit Erspartem über Wasser“. Seine Hoffnung legt er auf Neuzüchtungen von Olivenbäumen, die gegen das Bakterium resistent sind.

Neben der Strategie der Rodungen und Neupflanzungen für die Bedürfnisse einer industrialisierten Landwirtschaft gibt es auch alternative Methoden. Marco Scorticchini, ein Bakteriologe aus Rom, behandelt die infizierten Bäume mit einer Flüssigkeit aus Zink, Kupfer und Zitronensäure – mit Erfolg. Die Symptome der Krankheit können durch die Anwendung zurückgehen und der Olivenbaum mit dem Bakterium leben, ohne ganz abzusterben.

Xylella ist auf dem Vormarsch und darüber, wie das Bakterium zu bekämpfen ist, streiten sich die Geister. Ist es die Pflanzung neuer, angeblich resistenter Sorten oder sind es nachhaltige, noch wenig erprobte Heilungsmethoden? So oder so ist es ein Wettlauf gegen die Zeit. Wird nicht bald ein Mittel gegen die ‚Olivenpest‘ gefunden, ist eine der schönsten Kulturlandschaften Europas vom Verschwinden bedroht.