ARTE Re: Frauen im Riesentruck - Das Ende einer Männerbastion

Dienstag, den 4. Mai um 19.40 Uhr, ARTE

Autor: Detlev Konnerth
Kamera: Laura Schnurre, Jürgen Staiger
Schnitt: Detlev Konnerth
Redaktion: Miriam Carbe
Produzentin: Nicola Burfeindt
 

In einer Welt von grobschlächtigen Typen, Diesel-Dunst und Reifenabrieb sind Truckerinnen mit ihren Schwerlasttransporten noch eine Ausnahme. Ob irritierte Blicke oder auch Komplimente – die Aufmerksamkeit sind ihnen auf den Rast- und Pausenplätzen an den Autobahnen Europas sicher. Ob die Frauen nun selbstbewusst die Genderdebatte ignorieren oder in den sozialen Netzwerken bewusst mit Klischees spielen – fest steht: Ihr Job ist hart - und sie lieben ihn.

Besonders schwere und große Lasten werden auf Europas Straßen nur zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens transportiert. Die Fahrer und Fahrerinnen dürfen höchstens zwei Mal vier Stunden am Steuer sitzen. Danach müssen sie eine neunstündige Ruhepause einlegen. Gehalten werden darf nur an extra dafür ausgewiesenen Autobahnparkplätzen. Die Reportage begleitet zwei Truckerinnen in ihrem Alltag.

Iwona Blecharczyk (35), fährt seit zehn Jahren von Polen aus durch ganz Europa. Für sie der schönste Job der Welt. Diesmal geht es mit einem 35 Tonnen schweren Windkraft-Rotor in den Stückguthafen Bremen Neustadt. Immer mit dabei: Iwonas Follower. Hundertausende folgen den Abenteuern des „Trucking Girl“ auf den sozialen Medien. Was am Anfang nur ein Zeitvertreib für die langweiligen Stunden auf Rastplätzen war, ist für Iwona Blecharczyk zum lukrativen Zweitjob geworden. Sogar eine Barbiepuppe wurde nach ihrem Vorbild gestaltet.

Auch Anja Bowens (36), setzt sich in der Männerwelt der Schwerlasttrucker durch. Sie sieht sich als ehrliche Malocherin. Ihr Make-Up-Koffer bleibt zuhause, denn den Begriff „Trucker Babe“ mag sie nicht und auf der drei Nächte dauernden Fahrt von Bayern nach Norditalien reichen ihr Wasserkanister und Zahnbürste am Straßenrand.