© MDR/x21/Reiner FreeseHeute, am 27. Januar 2025 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers von Auschwitz zum 80. Mal. Aus diesem Anlass haben der MDR und SPIEGEL TV am vergangenen Dienstag rund 400 Gäste zu einer Filmvorführung in den Berliner Delphi Filmpalast eingeladen. Anschließend diskutierte Bundeskanzlerin a.D., Dr. Angela Merkel über Verantwortung und Erinnerung mit Schülerinnen und Schülern aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin.
Fast 200 Schülerinnen und Schüler aus Leipzig, Halle/Saale und Berlin haben sich mit ihren Lehrerinnen und Lehrern intensiv darauf vorbereitet, an diesem Dienstag in den Dialog mit Bundeskanzlerin a.D., Dr. Angela Merkel zu treten. Moderiert von Caren Miosga diskutierten sie darüber, wie in der NS-Zeit aus jungen Männern Mörder werden konnten und wie sich eine Wiederholung der Geschichte heute verhindern lässt.
Angela Merkel, Bundeskanzlerin a.D.:
»Sich mit dem Nationalsozialismus auseinanderzusetzen, ist Voraussetzung dafür, eine menschliche Zukunft zu gestalten. Jede Generation muss dies aufs Neue tun. Nur so können wir immer wieder Lehren für die Zukunft ziehen. Deshalb freue ich mich, dass sich Schülerinnen und Schüler dieser Auseinandersetzung stellen.«
Die Veranstaltung stand unter dem Titel »Demokratie und Erinnerung heute: Dialog zur NS-Tätergeschichte«. MDR und SPIEGEL TV nahmen den 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum Anlass, die ARD-History-Dokumentation »Das vergessene Fotoalbum der SS« zu zeigen. Die Koproduktion von MDR und BR, realisiert von SPIEGEL TV, wirft ein neues Licht auf die Forschung zu NS-Tätern in Mitteldeutschland – anhand eines bisher unveröffentlichten Fotoalbums der nationalsozialistischen Schutzstaffel (SS), dessen Bilder der weltweit anerkannte Historiker und NS-Forscher Dr. Stefan Hördler entschlüsselt hat.
Das analysierte Fotoalbum war viele Jahrzehnte verschollen und zeigt 206 Aufnahmen, von fast ausschließlich Männern. Bilder aus einer Zeit, in der das Fotografieren teuer war. Bilder, die harmlos daherkommen und beweisen, wie stark die mitteldeutsche SS-Einfluss auf die Personalentwicklung des KZ-Systems insgesamt nahm.
Kay Siering, Geschäftsführer SPIEGEL TV:
»Die Dokumentation zeigt auf erschreckende Weise, wie leicht junge Menschen durch Propaganda zu brutalen NS-Tätern werden. Diese Mechanismen jungen Menschen deutlich zu machen, ist unsere journalistische Aufgabe. Es freut mich sehr, dass Bundeskanzlerin a. D., Dr. Angela Merkel dazu in den Austausch mit Schülerinnen und Schülern gegangen ist.«
Der Film »Das vergessene Fotoalbum der SS« ist in einer Langfassung in der ARD Mediathek und als 45-Minuten-Stück auf dem YouTube-Kanal von SPIEGEL TV und SPIEGEL abrufbar.
