ZDF.reportage Deutschland, Deine Supermärkte – Einkaufen muss jeder

SONNTAG, 9.7., 17.55 - 18.25 Uhr, ZDF

Alle haben einen, alle brauchen ihn: ihren Supermarkt. Hier gibt es alles, was man für das tägliche Leben benötigt: Von der Milch über die Tiefkühlerbsen bis zu den LED-Birnen. Gerade in diesen Zeiten ist der Markt viel mehr als nur Shoppingcenter – er ist ein sensibler Seismograf unser aktuellen Lebenswelt. Hier treffen wir die Kunden, die sich mit den gestiegenen Preisen für Lebensmittel und andere Produkte des täglichen Lebens herumschlagen müssen. Ändern sie ihr Kaufverhalten, wenn man alles teurer wird? Wie viel Bio kann man sich noch leisten? Wie viel Geld bleibt am Ende des Monats übrig für den Einkauf? Denn die Preise steigen überall – zum Beispiel für Energiekosten und Benzin. Die weltweite Wirtschaftskrise erleben aber auch die Betreiber der Märkte. Lieferengpässe sorgen für Unmut bei den Kunden, die steigenden Energiekosten für Kühlung treiben die Betriebskosten nach oben, der Fachkräftemangel zwingt viele dazu, auf Schüler- oder Studentische Aushilfe zu setzen. Und wie gut klappt es eigentlich, sich möglichst regionalen Anbietern beliefern zu lassen? Außerdem: Märkte sind für viele Menschen wichtige Begegnungsstätten. Ein Ort, an dem man vertraute Gesichter trifft und ein Pläuschen macht. Gerade für diejenigen, die allein leben.

Robin Hertscheck (35) arbeitet bereits seit seinem 15. Lebensjahr im Lebensmitteleinzelhandel. Er liebt seinen Beruf und seitdem er mit 28 Jahren seinen eigenen Supermarkt in Neubiberg in der Nähe von München übernommen hat, kann er sein Herzblut ganz in seinen Traum stecken. „Der Markt ist mein eigenes Projekt, das ich somit auch hege und pflege. Ich habe hier die Chance, selber zu gestalten und das Marktgeschehen zu beeinflussen – das spornt mich an!“ Robin sieht sich als Weltverbesserer. Hertscheck versteht seinen Markt nicht als reinen Lebensmittelmarkt, sondern als Erlebniswelt und zuhause. Er bietet am Wochenende kostenlose Sportkurse an, einen kostenlosen Bestellservice, eine Unverpackthalle, ein großes Buchtauschregal, Live-Gitarren-Musik im Laden und Bildschirme für Videospiele. Robin will nicht reich werden, sondern mit seiner Arbeit die Welt ein Stückchen besser machen. Die Gewinne seines Ladens steckt er in verschiedene Projekte auf der ganzen Welt (Selbstversorgerdorf in Kenia, Auffangstation für Hunde in Sardinien, Hilfsprojekt für obdachlose Frauen und Kinder in München).

In Delbrück, zehn Kilometer östlich von Paderborn, betreibt Henry Kosche seit 2016 einen Marktkauf. Unter 20.000 Artikel können die Kunden auswählen. Damit die Regale, die Käse- und Wursttheke, die Tiefkühltruhen und der Getränkemarkt ausreichend bestückt sind, haben die 111 Mitarbeiter ein ausgeklügeltes Logistiksystem entwickelt. Auch weil jeder der Angestellten weiß, was sie oder er zu tun hat.

In Hameln betreiben sechs Geschwister den ältesten türkischen Lebensmittelladen der Stadt. Seit 43 Jahren. Ihr Vater hat ihn gegründet, seine Kinder führen ihn weiter. Family-Business der ganz eigenen Art. Metzger Dogan Celik hält den Laden am Laufen. Seine Frau Dilek ist hier angestellt, seine fünf Geschwister erledigen die Buchhaltung, verkaufen Lebensmittel, oder backen Brot. Bis auf Neujahr hat der Gemischtwarenladen immer geöffnet. Von morgens bis abends. Backwaren und Süßes verkaufen sie auch sonn- und feiertags.

Mein Markt: Eine Reportage über den Alltag dies- und jenseits der Kasse.