SPIEGEL TV Wissen Mega-Markt der Tiere

Montag, 10. Mai um 20.15 Uhr, Sky und bei allen führenden Kabel­netz­betreibern

Krokodile, Affen, Wasser­schweine & Co.: Norbert Zajac hat am Rande von Duisburg einen XXL-Super­markt rund ums Tier auf­ge­baut. Auf 12.000 Quadrat­metern Laden­fläche gibt es mehr als 250.000 Artikel. 3000 verschiedene Tierarten sind im Angebot und eine Million Besucher kommen jährlich. Ein Blick hinter die Kulissen der größten Zoo­handlung der Welt.

Dienst­reise nach Holland

Vom kleinen Fach­geschäft zum Mega-Markt für Tier­lieb­haber: Seit mehr als 45 Jahren ist Norbert Zajac Zoo­händler. Seine Leiden­schaft fürs Tier­business beginnt schon im Alter von vier Jahren. Er bekommt einen Hamster, kauft einen zweiten dazu und paart die beiden. Es folgt eine Meer­schweinchen-Kolonie, dann Schild­kröten und sein erstes Krokodil, ein Brillen-Kaiman. Den tierischen Nach­wuchs tauscht er in Zoo­handlungen gegen Bares oder Futter. Als Teenager züchtet er Papageien und geht später auch unter die Aquarianer. Mit zwanzig eröffnet der gelernte Stahl­bau­schlosser sein erstes Zoo­geschäft. 2004 zieht er in ein Gewerbe­gebiet nach Duisburg-Neumühl um. Aus einer Fertigungs­halle für Matratzen wird ein Heim­tier-Mega­store mit einem ein­fachen Konzept. Futter und Zubehör-Artikel sind die Umsatz­bringer, aber die Haupt­attraktion sind Tiere.

Ob Zwerg­maus, Stuben­fliege oder Diskus­fisch: Tausende Tier­arten gibt es hier zu kaufen. Selbst Nischen­ware, wie Krokodile, Äffchen oder asiatische Fühler­schlangen führt der Mega-Markt. Dass man mit einem großen Laden noch lange kein großes Geschäft macht, weiß der 65­jährige aus eigener Erfahrung. Was für das Tier­reich gilt, ist im Zoo­fach­handel nicht anders: groß und stark frisst klein und schwach. Die Millionen-Umsätze machen die Konzerne mit einem flächen­deckenden Filial­system. Norbert Zajac ist Einzel­kämpfer. Groß, aber allein. Jahre­lang schreibt sein Betrieb Verluste.

Etwa 35 Millionen Hunde, Katzen, Klein­säuger und Zier­vögel leben in deutschen Haus­halten. Hinzu kommen zahl­reiche Zier­fische und Terrarien-Tiere. Zu diesen zählen auch Bart­agamen. Um diese Schuppen­kriech­tiere geht es dies­mal beim Video-Dreh von Norbert Zajac. „Norberts Welt“ heißt das Format, dass ihn zum Youtube-Star gemacht hat. Jede Woche gehen neue Filme online. Sein Kanal hat inzwischen 245 000 Abonnenten. Für ihn ist er ein Marketing-Instrument mit Spaßfaktor.

Norbert Zajac ist passionierter Tier­händler und einer der letzten seiner Art. Sein ganzes Leben schon züchtet, tauscht, vermittelt und verkauft er Tiere aller Art. Und so konti­nuier­lich wie die Umsätze der Heim­tier-Branche dabei stiegen, fiel das Image der Händler. Der Tief­punkt seiner tier­händler­ischen Tätig­keit war erreicht, als er 2008 begann Katzen und wenig später auch Hunde zu verkaufen und damit ein Tabu brach. Monate­lang demonstrierten Tier­schützer vor seiner Zoo­handlung. Er wurde im Netz an­ge­feindet, beschimpft und bekam sogar Mord­drohungen. Inzwischen ist der Protest leiser geworden.

Norbert Zajac ist auf dem Weg nach Holland zu einem Züchter. Marcel van Zadelhoff ist haupt­beruflich Sozial­arbeiter, doch auf seinem Hof züchtet er auch Nandus, Leguane, Schild­kröten und Garnelen. Sein Problem ist jedoch ein junger Strauß, den er gern verkaufen möchte. Aber der Händler ist skeptisch.

In der Tier­arzt­praxis der Zoo­handlung steht Veterinär Ebrahim Zedan derweil vor einer un­er­warteten Heraus­forderung. Zwei Nerze müssen geimpft werden und das gestaltet sich komplizierter als gedacht.

SPIEGEL TV WISSEN begleitete Norbert Zajac und sein Team in den vergangenen Monaten und bekam exklusive Einblicke in die Geschäfte des Mega-Marktes.