Sie sind dem Tod nur knapp entkommen, standen vor den Trümmern ihrer Existenz oder hatten nur noch das, was sie an jenem verhängnisvollen Tag am Leib trugen: Menschen, die im vergangenen Juli Opfer einer unvorstellbaren Naturgewalt wurden. Als nach tagelangem Starkregen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ganze Orte im Hochwasser untergehen, Häuser, Brücken, Straßen einfach fortgeschwemmt werden, da ändert sich für die Betroffenen von jetzt auf gleich ihr gesamtes Leben.
Vier von ihnen hat die Spiegel TV Reportage über die vergangenen zwölf Monate begleitet: vom ersten Tag nach der Katastrophe bis zu diesem Sommer, in dem die meisten Trümmer beseitigt, aber die seelischen Wunden noch längst nicht verheilt sind.
Da ist die Hoteliers-Familie Kempen aus dem Ahrtal, die alles verlor, nun jedoch am selben Ort den Wiederaufbau plant. Oder die Großfamilie aus einem Dorf an der Erft, die trotz aller Rückschläge zusammenhält. Der Gastronom, den die Flut zwei Tage vor der Eröffnung eines neuen Lokals direkt an der Ahr erwischt hat. Oder der Zwölfjährige, der unbedingt wieder mit seinen Eltern zurück ins überschwemmte Zuhause ziehen will, auch wenn es bis zum Fluss nur fünfzig Meter sind.
Ein Jahr nach der Flut: Geschichten über Menschen, denen fast alles genommen wurde, die trotz allem aber die Zuversicht nicht verloren haben – für ein neues Leben nach der Katastrophe.