Im Zweiten Weltkrieg wurde die Eisenbahn vom Transportmittel zur Waffe. Zwischen 1939 und 1945 waren Züge für die Logistik der Kriegführung auf beiden Seiten entscheidend - ein Mittel zur Organisation von Schlachten, aber auch zum Transport von Zivilisten auf der Flucht aus den Städten. Lokomotiven wurden zu gepanzerten Ungetümen, Schienennetze erhielten strategische Bedeutung.
Die Nazis unterlagen schließlich auch im Kampf um die Effektivität der Eisenbahn. 1940 starteten deutsche Bomber nächtliche Luftangriffe auf London, Coventry, Birmingham oder Canterbury. Anders als seine Generäle wusste Churchill, dass die Eisenbahn bei der Verteidigung der britischen Insel von entscheidender Bedeutung sein würde - denn Züge hatten große Transportkapazitäten. Dank ihrer Geschwindigkeit und der perfekten Organisation wurden Tausende von Menschenleben gerettet. Beim Überfall auf die Sowjetunion wurde angesichts des miserablen Straßennetzes die Eisenbahn das wichtigste Verkehrsmittel. Schon bald schlug die Reichsbahn Alarm, aber Hitler hörte nicht auf sie. Es gab nicht nur nicht genügend deutsche Züge, um den Angriff zu starten, sondern die Maschinen waren auch nicht an die extremen Winter in Russland angepasst und fielen ständig aus.