
Nie zuvor haben so viele Menschen in Deutschland in Armut gelebt: 14 Millionen Menschen sind gefährdet, jedes vierte Kind ist bedroht. Besonders hoch ist das Risiko für Alleinerziehende, Erwerbslose, Menschen mit gesundheitlichen oder psychischen Problemen und Anwohner sozialer Brennpunkte. Explodierende Energiekosten, hohe Inflation und dadurch bedingte Mehrausgaben für Lebensmittel und die Grundversorgung sorgen dafür, dass die Einkommen nicht Schritt halten. Für viele wird es immer schwieriger, mit dem ohnehin knappen Budget zu haushalten.
Vor kurzem schlugen die Tafeln in Deutschland Alarm: Ausgelöst durch den Ukraine-Krieg habe die Zahl der Bedürftigen drastisch zugenommen, zugleich würden weniger Lebensmittel gespendet. Trotz ihres großen Netzes von bundesweit 970 Anlaufstellen mit mehr als 60.000 ehrenamtlichen Helfern sehen sich die Tafeln am Limit und fordern Hilfe von der Regierung.
Sat.1 Moderator Jörg Pilawa setzt sich seit vielen Jahren für armutsbetroffene Menschen ein, er ist Botschafter der Tafeln. In einem 90-minütigen Schwerpunkt geht Jörg Pilawa dem Thema „Armut in Deutschland“ auf den Grund: Er besucht Macher und Mitstreiter bei verschiedenen Tafeln und lernt über sie Betroffene kennen. Der Moderator erfährt, was es bedeutet, wenn fehlende finanzielle Mittel nicht nur mit Verzicht, sondern sozialer Ausgrenzung einhergehen.
Jörg Pilawa trifft Menschen wie Kathleen Bölke aus Döbeln. Obwohl sie zwei Jobs hat, kommt die Alleinerziehende mit ihren drei Kindern gerade so über die Runden. Kathleens Tag beginnt morgens um 05.30 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück, das Leben der Familie ist anstrengend und eng getaktet. Dennoch ist Kathleen stolz, ohne staatliche Hilfen auszukommen. Sie will ihren Kindern ein Vorbild sein und ihren Unterhalt selbst erarbeiten.
Im Hamburger Café mit Herz erlebt Jörg Pilawa, wie sinnstiftend die Tafel-Arbeit ist: Hier werden täglich etwa 300 Bedürftige mit Mahlzeiten versorgt, zubereitet aus gespendeten Lebensmitteln.