Mehr als eine Million Menschen sind auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg in Syrien in Europa untergekommen. Die meisten von ihnen ließen alles zurück: Familie und Freunde, ihren Besitz, aber auch geliebte Haustiere. Rawaa Kilani, die vor fünf Jahren selbst aus Damaskus geflohen ist und heute in den Niederlanden lebt, hilft ihren Landsleuten dabei, in der neuen Heimat mit den zurückgelassenen Haustieren wiedervereint zu werden. Zugleich vermittelt sie herrenlosen Hunden und Katzen aus Syrien ein neues Zuhause in Europa.

„Dieser Moment, wenn die Menschen ihre Tiere wiedersehen, ist für mich die größte Freude“, sagt Rawaa. Insgesamt hat sie schon 800 Haustiere gerettet und in die EU befördert. „Ich hätte früher nie gedacht, dass ich Syrien je verlassen würde“, erinnert sich die 44-Jährige. Als es 2016 aus Angst vor den Bomben nicht mehr anders ging, floh sie mit ihrer Mutter und ihrem Mann über den Libanon und die Türkei nach Griechenland. In ihrer Heimatstadt Damaskus hatte Rawaa jeden Tag 200 Straßenkatzen versorgt und selbst 34 Katzen besessen: „Ich ging erst nach Europa, als ich jede dieser Katzen in guten Händen wusste.“
Für viele Geflüchtete schließt sich ein Kreis, wenn sie ihre Tiere wieder bei sich haben. Und es hilft ihnen dabei, sich in ihrem neuen Umfeld zurechtzufinden.