Mein Freund Günther: Diestel & Krause – Zwei ost­deutsche Bio­grafien

Dienstag, 11. August 2020 um 22.10 Uhr, MDR

Günther Krause und Peter-Michael Diestel – zwei Männer, die kurz nach der fried­lichen Revo­lution, in der Wende­zeit der Abwicklung und des Neu­starts, mit­mischten. Der eine der letzte DDR Innen­minister, der andere handelte für die Ost­deutschen die Wieder­ver­einigung aus. Immer wieder kreuzen sich dabei ihre Wege.

Der Film begleitet die Lebens­wege der beiden seit 1990. Der Absturz des Günther Krause wird genau nach­ge­zeichnet. Seine Karriere als Bundes­minister hält nicht lange. Putz­frauen-, Gelände­wagen-, Flug- oder Um­zugs­affäre zählen zu den Stationen seiner bewegten politischen Laufbahn.

Auch als Unter­nehmer ist Günther Krause wenig erfolg­reich. Mit seinen Firmen fällt er vor allem durch ver­schwundene Gelder, Ver­un­treuung und Betrug auf. Seinen absoluten persön­lichen Tief­punkt hat er im Jahr 2018, als er über ein Jahr lang in einer un­be­zahlten Villa in Mecklen­burg wohnt – und schließ­lich aus dem Haus geklagt wird.

Der Rechts­anwalt Peter-Michael Diestel ist erfolg­reich in zahl­reichen Prozessen, bei denen er vor allem durch seine promi­nenten ost­deutschen Mandanten immer wieder in der Öffent­lich­keit steht. Dabei hat er auch juristisch ständig mit Krause zu tun. Mal als Ankläger, als Krause dem Fuß­ball­verein Hansa Rostock, dessen Präsident Diestel damals ist, Geld schuldet. Mal als sein Anwalt, als Krause über ein Jahr lang den Kauf­preis für ein Ein­familien­haus schuldig bleibt.

Das historische Material zeichnet die Lebens­wege zweier bemerkens­werter Karrieren in den Wende­jahren nach und zeigt, wie aus einem Gewinner ein Verlierer, aus einem Verlierer ein Gewinner und aus erbitterten Rivalen Freunde werden.