MDR Zeitreise: Das Jahr nach dem Mauerfall – Zwischen Freiheit und Verlusten

Sonntag, 16. August, 22.00 Uhr, MDR

In der Zeit zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung veränderte sich für fast alle Ostdeutschen, fast Alles. Doch das Jahr ist nicht nur geprägt von Euphorie und Aufbruch, sondern auch von Unsicherheiten und Verlustängsten. Wem gehört mein Haus? Wie lange existiert mein Arbeitsplatz noch? Warum ist die Mami weg? Wo ist mein behandelnder Arzt?

Als der dreijährige Steve im November 1989 wenige Tage nach dem Fall der Berliner Mauer zu Bett geht, verabschiedet sich seine Mutti von ihm, um nach Westberlin zu fahren. Sie kommt nie wieder. Die Mutter hat ihn und seine beiden Brüder für immer verlassen, um im Westen die neue Freiheit zu finden. Ohne ihre Kinder. Das Schicksal ist kein Einzelfall. Hunderte Kinder wurde in dieser Zeit sich selbst überlassen und landeten nicht selten in einem Kinderheim. Für MDR Zeitreise spricht Filmemacher Adrian-Basil Mueller mit den Kindern von einst.

Außerdem im Programm, die Treuhand am Gartenzaun. Was passierte, wenn Alteigentümer nach Jahrzehnten das Haus zurückhaben wollten, in dem längst eine ostdeutsche Familie lebt. Die Zeitreise taucht ein in die teils verheerende Situation im Gesundheitssystem – Ärzte und Schwestern gehen 1990 in den Westen, Krankenhäuser und Polikliniken bluten aus, Patienten können nicht mehr ausreichend versorgt werden. Und gleichzeitig kämpft der Feuerwerkshersteller VEB Silberhütte um seine Existenz zwischen westdeutschen Schallschutznormen.