Frankfurt am Main: Stadt der Banken - Symbol für die Macht des Geldes. Auf der einen Seite die mächtigen Wolkenkratzer der Finanzwelt, auf der anderen Seite, rund um Elbe, Mosel, Nidda- und Taunusstraße: die wohl härteste Drogenszene Deutschlands. Mehr als 35 Kilogramm Drogen stellte die Polizei hier im vergangenen Jahr sicher. Der Gegensatz könnte größer kaum sein - zwei Welten, nah beieinander und doch unendlich weit voneinander entfernt. Mehrere hundert Junkies leben und konsumieren hier auf der Straße, zu jeder Jahreszeit, bei jedem Wetter.

Der 24-jährige Pille wird Zeuge, wie einem Bekannten ein Messer in den Bauch gestochen wird. Gewalt ist im Bahnhofsviertel Alltag. Pille lebt seit drei Jahren auf den Straßen Frankfurts. Mit 13 Jahren kommt er in ein Heim und bald in den Kontakt mit harten Drogen, heute ist er abhängig von Heroin und Crack. Mit seinem exzessiven Drogenkonsum ruiniert er seine Gesundheit mehr und mehr.

Sahra ist seit zwei Jahren im Bahnhofsviertel. Die 35-jährige lernt in der Heroin-Entgiftung Nadja kennen. Die beiden sind zwei Jahre ein Paar, dann trennt sich Nadja. Trotzdem verbringen sie weiterhin jeden Tag miteinander – bis jetzt. Nadja beginnt mit einer Entgiftung, Sahra ist plötzlich auf sich allein gestellt.

Wir begleiten auch Karin wieder mit der Kamera. Die dreifache Mutter konsumiert seit 36 Jahren Drogen. Vor 19 Jahren sieht ihr damals 11-jähriger Sohn, wie sie und ihr Mann sich Heroin spritzen. Die Familie zerbricht, Karin hat jahrelang keinen Kontakt mehr zu ihren Kindern. Doch vor vier Monaten trifft sie eine ihrer Töchter wieder.

Nach acht Monaten im Gefängnis ist Mike zurück im Bahnhofsviertel. Eigentlich sollte er in eine Therapie-Einrichtung, aber er schafft es nicht. Zwei Tage liegen zwischen Haftentlassung und Therapiebeginn. Zuviel für Mike.

Außerdem begleiten wir in dieser Folge die Arbeit der beiden Bundespolizisten Angela und Sven bei ihren Einsätzen rund um den Frankfurter Hauptbahnhof. Und wir besuchen mit der Kamera den Hof Fleckenbühl. Die Einrichtung hilft Schwerstabhängigen, ein neues, drogenfreies Leben zu beginnen.