Autoren: Amrei Topçu, Dr. Gerrit Jöns-Anders
Kamera: Sami Karim, Björn Lindenblatt, Paul Pflüger, Jürgen Staiger
Schnitt: Uli Weinlein, Udo Zühlsdorf
Produktion: Kerstin Peterssen
Redaktion: Marita Hübinger
Produzent: Kay Siering
Was macht aus einem normalen Menschen einen Serienmörder? Warum finden manche Menschen Gefallen daran, andere zu quälen? Liegt manchen von uns das Böse in den Genen? Die Fragen zur Anatomie des Bösen sind so vielfältig wie das Böse selbst. Seit jeher versuchen Wissenschaftler den Kern der menschlichen Psyche und ihre bösartige Seite zu ergründen. Die Antworten auf ihre drängenden Fragen waren dabei stets auch Ausdruck der jeweiligen Epoche.
Aktuell geht die Forschung – bei allen kontroversen Debatten – davon aus, dass ein Zusammenspiel von Genen, Sozialisation und akuter Situation das menschliche Verhalten determinieren. Doch wie hoch der Anteil der jeweiligen Faktoren ist, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen.
Kriminelle Gewalttäter werden von der Allgemeinheit schnell als „krank“ oder „pervers“ abgestempelt. Dabei wird ein Täter in den seltensten Fällen für schuldunfähig befunden. Viel häufiger ist die böse Tat aus der Biographie des Täters zu erklären.
Wissenschaftler und forensische Psychiater erläutern in der Wissenschafts-Dokumentation an unterschiedlichen Lebensphasen (Geburt, Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter) mögliche Einflüsse, die später zu einer Gewalttat führen können. Beispielhaft wird dieser Zusammenhang an der Biographie des norwegischen Massenmörders Anders B., der im Juli 2011 77 Menschen tötete, aufgezeigt. Zudem werden einzelne andere, bekannte Fallbeispiele präsentiert.
In kleinen Exkursen widmet sich der Film außerdem diesen Fragen: Welche Ursachen hat die Radikalisierung terroristischer Einzeltäter? Wird unsere Gesellschaft insgesamt immer krimineller? Welche Funktion hat die Aggression im Laufe der Evolution? Und: Welche Rolle spielen die Medien in diesem Zusammenhang?