Das geheime Wesen der Katzen

Samstag, den 3. April um 21.45 Uhr, ARTE

Buch und Regie: Jennifer Gunia
Kamera: Reinhard Bettauer, Terry Manthey
Schnitt: Franz Buscha
Mischung: Helge Hoffmann
Produktion: Katrin Gums (SPIEGEL TV), Dominic Godehardt (MDR)
Producerin: Marleen Ulrich
Redaktion: Christina Herßebroick, Christine Färber
Produzentin: Nicola Burfeindt
Leitung der Sendung: Christina Herßebroick

 

Die Katze ist das beliebteste Haustier der Europäer noch vor dem Hund. Allein in deutschen Haushalten leben circa 14 Millionen Stubentiger. Doch über Wesen und Verhalten von Katzen ist kaum etwas bekannt und wurde von der Wissenschaft wenig untersucht. Bis jetzt: Forscher in aller Welt setzen sich vermehrt mit dem Innenleben unserer Katzen auseinander. 

An der Tierärztlichen Hochschule in Hannover wollen zwei Verhaltensbiologinnen herausfinden, ob Katzen eifersüchtig sein können. Eine Emotion, von der Wissenschaftler*innen bislang glaubten, sie sei zu komplex für Tiere. Doch erste Studien mit Hunden belegen: Tiere zeigen eifersüchtiges Verhalten. Wie ist es bei Katzen? Eine Pilotstudie mit mehreren Katzenbesitzer*innen und ihren Tieren soll es zeigen. Mit dabei: Single Delia Nitschke mit Freddy und Oreo, Familie Räuker mit ihren beiden Perserkatzen Bonja und Raffael, die alleinerziehende Mutter Nina Julius mit Mimi und Nero und das Paar Sofia Portisch und Felix Schütte, die mit ihren vier Katzen zusammenleben.

In Köln und Umgebung arbeitet Heike Grotegut seit elf Jahren als Katzenpsychologin. Sie berät Besitzer*innen bei Problemen mit ihren Haustieren. Aggressionen, Unsauberkeiten aber auch angehende Depressionen sind häufige Probleme. Oftmals setzen sich die Menschen nicht genug mit den Bedürfnissen der Tiere auseinander, weiß die Katzenpsychologin. Die meisten denken, Katzen benötigen nicht viel und seien wesentlich einfacher zu halten als Hunde - doch das sei ein Irrglaube, so Heike Grotegut.

Auch das Tierheim in Berlin kennt die Schattenseite der Beliebtheit der Katze. Im Durchschnitt beherbergt das größte Tierheim Europas rund 400 Katzen. Um den Tieren genug Zuwendung zu geben aber auch, weil längst der therapeutische Effekt von Haustieren bekannt ist, gibt es ein besonderes Projekt im Tierheim: Zweimal in der Woche kommen Kinder und lesen den Katzen vor. Eine Win-win-Situation: Die Kinder verlieren ihre Hemmungen vor dem Vorlesen und die Katzen bekommen Aufmerksamkeit und halten den Kontakt zu Menschen.

Langsam setzt sich die Erkenntnis durch: Katzen haben viel komplexere Emotionen als bisher angenommen. Und: Sie binden sich eng an ihnen vertraute Menschen - immer noch hält sich das Vorurteil, Katzen wären hauptsächlich an ihr Territorium gebunden. Doch neueste Studien zeigen: Katzen können ein ebenso inniges Verhältnis zu Menschen entwickeln wie Hunde.

Die Dokumentation „Das geheime Wesen der Katzen“ zeigt, was die besondere Beziehung zwischen Katzen und Menschen ausmacht und was wir über das geheime Wesen unserer Katzen tatsächlich wissen.