„Bestbesetzung“ mit Wolfgang Joop

ab Donnerstag, 18. Juni, MagentaTV

In der von Streamworks in Zusammenarbeit mit SPIEGEL​ TV produzierten Talkshow „Bestbesetzung“ trifft Johannes B. Kerner hochkarätige Persönlichkeiten aus Medien, Sport, Politik und Gesellschaft. Er will erfahren, was sie im Leben umtreibt und wie sie denken. Wofür sie sich engagieren und was ihnen wichtig ist.

In der vierten Folge trifft Johannes B. Kerner den herausragenden deutschen Modedesigner Wolfgang Joop (75) auf dessen Familiensitz Gut Bornstedt bei Potsdam. In dem Gespräch erfährt man von Joops Kindheit, die in der Nachkriegszeit auf einem Bauernhof startete und von wo aus Joop als Ausnahmekreativer die Laufstege dieser Welt eroberte. Offen und emotional spricht Wolfgang Joop über die Modebranche und sein Verhältnis zu Karl Lagerfeld, seine Identitätsfindung, über seine Familie und die Erwartung an die Zukunft.

Über Corona

„Vor dem Lockdown einer Lesung in Zürich – ich sah auf einmal so viele Menschen vor mir ohne Mundschutz. Da begriff ich erst: sie sind ja alle Ge- fahren. Ich bekam „Sprachstörungen“ für eine kurze Zeit. Als ich fertig war (mit der Lesung), bin ich einfach abgehauen. Dann sah ich alle – meistens Frauen – auf mich zukommen, wie die Welle der Gefahr. Früher hatte ich nichts dagegen, Küsschen hier, Küsschen da. Auf einmal war es wie eine Mörderclique, die auf mich zukam. Aber: Das ist eine gute Erfahrung, dass die Menschen, die dir gegenüberstehen, auf einmal lebensbedrohlich für dich sind. Eine Grundinformation, ein Instinkt. Und auf einmal, du drehst dich um und du kannst dem nicht mehr entkommen – es ist überall.“

Karl Lagerfeld

„Als er letztes Jahr starb – ich war nicht zu halten irgendwie. Ich wusste, alles ist vorbei, alles, was ich so kannte von ihm, ist mit ihm gestorben. Freunde, die die Modeszene beobachtet hatten, haben schon so geahnt, wie er durchhielt und mit dem letzten Knopf noch zugeknöpft seine Tour machte. Das war fast schmerzhaft anzusehen. Ich glaube, er ist einfach nicht gestorben, (denn) er hat keinem den Job des Nachfolgers gegönnt. Er hat sich so an diese Welt, die Chanel war, und die Chanel mit ihm war, geklammert, dass er davon nicht lassen wollte. Dann fällt ja alles. Und so bin ich auch – ich will auch von alledem nicht lassen. Wir hätten (engste Freunde) sein könne. Aber die Welt der Mode macht nicht viele Freunde.“

Familie

„Ich bin der Sohn meiner Tochter – so hat sie mich auch oft behandelt, als müsste sie mich erziehen, als müsste sie mir Vorschriften machen und wie ich mein Geld ausgebe, das war ihr vor allen Dingen sehr wichtig – dass das in die richtige Richtung geht, also in ihre. “

Zukunft

„(Das Beste, was ich noch vor mir habe?) Das ist schwer, das weiß ich eben nicht. Ich hoffe, dass ich mit aller Kraft noch – bis ich gehe – alle versöhnt habe. Nicht für mich (harmoniebedürftig), sondern für die, die übrigbleiben, die nach mir diese neue Zeit erleben müssen. Dass meine Familie, zu der auch Edwin gehört, dass sie alle miteinander Frieden finden. Wenn ich gehe, hinterlasse ich nicht nichts. Und dieses Bisschen kann auch manchmal zu Differenzen führen, um es smart auszudrücken. “


„Bestbesetzung“ wird auf MagentaTV ausgestrahlt, dem Streamingdienst der Deutschen Telekom. Das Interview mit Wolfgang Joop ist ab dem 18. Juni auf Maganta TV oder über die MagentaTV-App zu sehen.