Den Rhein und den Tennessee River konnte der Chemieprofessor Andreas Fath bereits bezwingen. Aber die Donau ist sein ambitioniertestes Projekt: 2.700 km liegen beim Start in Baden-Württemberg vor ihm; Wassertemperatur 12 Grad Celsius. Aber Fath hat einen eisernen Willen – und krault Zug um Zug flussabwärts, quer durch Europa.
Vom Pressetermin in Wien, wo er mit der österreichischen Umweltministerin diskutiert, bis ins rumänischen Donaudelta, wo er von den Sorgen der örtlichen Fischerfamilien erfährt: Es ist eine lange Reise mit Höhen – und Hindernissen. Eine entzündete Schulter, ein Magendarmvirus und die Wellen der teils wilden Donau stellen den schwimmenden Wissenschaftler auf eine harte Probe.
Begleitet wird Fath von Naturschützern und Studierenden – und der MS Marbach. Zwei Monate lang lebt und arbeitet das Team auf dem ehemaligen Ausflugsschiff von Kapitän Edgar Wilhelm. Auch mit an Bord: eine Wissenswerkstatt. Denn entlang des Flusses organisiert die Crew Workshops, um über Mikroplastik aufzuklären.
Im Trinkwasser, in Lebensmitteln, sogar in Staub ist Mikroplastik heute nachweisbar – so auch in der Donau. Bereits 2014 errechneten österreichische Wissenschaftler, dass die Donau mehr als vier Tonnen Mikroplastik pro Tag ins Schwarze Meer schwemmt. Mikroskopisch klein und mit dem bloßen Auge oft nicht zu erkennen, wird der Kunststoff so zur versteckten Gefahr für Mensch und Natur. Fath und sein Team wollen mit ihrer besonderen Reise Europas zweitlängsten Fluss genau unter die Lupe nehmen – und die Gefahr im Donau-Wasser sichtbar machen.