Porsche, Prada oder Pumas? Ausgefallene Statussymbole kommen in Russland gut an. Ganz oben auf der Wunschliste exotischer Accessoires rangieren Wildtiere. Anstatt in freier Natur leben Raubtiere in Russland oft in privaten Haushalten. Sie werden für Fotoshootings quer durchs Land gefahren. Alex Volkov hat eine innige Beziehung zu seinem Leoparden Ceasers: „Ich habe lange in der Armee gedient und brauche seitdem einen Nervenkitzel, sonst wird mir langweilig. Ein Leben ohne Risiko und Adrenalin ist für mich nicht mehr vorstellbar. Dieses Tier gibt mir all das, was ich brauche: Starke Gefühle und Provokation.“
Anastasija Chernega hält einen Luchs in ihrer Wohnung: „Das günstigste Wildtier im Unterhalt ist ein Löwe. Auch wenn er viel Futter braucht und schwer zu halten ist. Er braucht vier bis fünf Kilo Fleisch am Tag. Versuche mal so viel Geld für Futter aufzubringen! Die teuersten von den Wildkatzen sind Geparden. Sie sind sehr schwer zu fangen. Die mittlere Stufe bei den Ausgaben besetzen Pumas und Leoparden.“
Ein Bär im Garten, ein Leopard auf dem Beifahrersitz. Motive dieser Art garantieren viele Likes auf Instagram. Für die Tiere ist die private Haltung dagegen oft eine Qual.

Aleksander Fjodorov setzt sich in seiner Auffangstation ´Veles´ nahe St. Petersburg für ihre Rettung ein: „ Ein Wildtier ist und bleibt ein Wildtier. Und die Leute, die versuchen die Wildtiere bei sich zu Hause in der Wohnung zu halten, sind Idioten für mich.“ Seit Anfang des Jahres ist die Haltung von Wildtieren in Privathaushalten in Russland verboten. Kontrollen finden aber kaum statt.