
Die Fischpopulationen im Mittelmeer sind in den vergangenen 50 Jahren deutlich zurückgegangen. Viele Arten sind überfischt, hinzu kommen Umweltverschmutzung und Klimakrise. In Marseille soll ein Fischkindergarten dazu beitragen, dass sich die Bestände erholen. Doch zubetonierte Hafenanlagen und Abwässer machen dem Nachwuchs an der Côte d’Azur das Überleben schwer.
Im Auftrag von „Ecocéan“ fängt Gérard Carrodano regelmäßig Larven vor der Küste Südfrankreichs ein. Rund sechs Monate werden sie aufgepäppelt, um dann zurück ins Meer gebracht zu werden. Das Ziel: Sie sollen sich unter die anderen Fische mischen und somit zum Fortbestand ihrer Art beitragen.
Zum Schutz der Meeresbewohner wurde vor mehr als zehn Jahren auch ein Teil der Küstenlandschaft und des Meeres von Marseille bis La Ciotat unter Naturschutz gestellt: der Nationalpark der Calanques. Regelmäßig fährt der ehemalige Fischer Christophe Holtz hier Streife, um dafür zu sorgen, dass sich Besucher an die Regeln halten. Die geschützten Rückzugsorte sind wichtig, damit die jungen Fische überleben können.
Auch wenn Christophe kaum noch zum Fischen aufs Meer fährt, besucht er gern seine früheren Kollegen auf dem Fischmarkt in La Ciotat. Die Ausbeute ist gering. Zahlreiche Kleinfischer in der Region haben ihren Beruf schon aufgegeben.