„Du bist so schön! Wie machst du das?“ In den Kommentarspalten unter den Videos und Fotos von Influencerinnen werden sie sichtbar – die unzähligen jungen Frauen, die ihren weiblichen Idolen in den sozialen Medien nacheifern. Mehrmals in der Woche teilen die Internetstars neue Tipps mit ihren Followern - die richtige Ernährung, der richtige Work-out, das richtige Styling. Im schlimmsten Fall wird dieser Drang nach Selbstoptimierung zur Sucht, nicht selten zur Magersucht.

ARTE Re: begleitet Betroffene, die noch mit der Krankheit kämpfen oder auf dem mühevollen Weg der Genesung sind: darunter eine 14-jährige, die nach zehn Monaten Klinikaufenthalt nach Hause zurückkommt. Schlank ist sie immer noch, aber sie hat deutliche Fortschritte gemacht. Als sie eingeliefert wurde, war sie zum Gehen zu schwach und musste mit einer Magensonde ernährt werden. Jetzt gilt es, das in der Klinik Erlernte auch im Alltag umzusetzen. Die Influencerinnen, denen sie früher folgte, hat die junge Frau mittlerweile auf ihrem Handy gelöscht. Sie erinnert sich aber noch gut daran, wie fasziniert sie damals von der Welt ihrer Idole war: „In den Kommentaren haben die Leute geschrieben, wie perfekt die Influencerinnen sind. Diese Aufmerksamkeit wollte ich auch haben. Ich habe angefangen abzunehmen und in der Schule hat man mir Komplimente gemacht. Doch dann konnte ich nicht mehr damit aufhören.“

Mercedes Protte ist eine Influencerin – sie weiß um ihre gefährliche Vorbildfunktion. Die 23-jährige Fitnesstrainerin ist extrem schlank und durchtrainiert. Früher fand sie sich sogar zu dünn. Ihre Follower eifern ihr nach, manche bitten Mercedes um haargenaue Angaben zu ihrer Ernährungsweise. Welche Verantwortung trägt sie gegenüber ihren Fans?