ARTE Illegale Auto­rennen – Wenn Raser Menschen­leben fordern

MITTWOCH, 23. Februar 2022, 19.40 – 20.15 Uhr, ARTE

Rosenheim 2016. Die Freund­innen Melanie, Ramona und Magdalena fahren in einem Nissan Micra vom Pizza-Essen nach Hause. Plötz­lich kommt ihnen auf der Land­straße ein Golf GTI auf ihrer Spur ent­gegen. Die 21-jährige Melanie Rüth hat keine Chance mehr aus­zu­weichen – die Autos stoßen frontal zu­sammen. Melanie ist auf der Stelle tot, die 15-jährige Ramona Daxlberger stirbt während der Not-OP. Nur ihre Schwester Magdalena über­lebt schwer ver­letzt. Der GTI-Fahrer sagt später aus, dass er zwei BMW über­holen wollte als ihm die Freund­innen ent­gegen­kamen. Die BMW-Fahrer ließen ihn dann an­geb­lich nicht mehr ein­scheren, es kam zum Frontal­zusammenstoß.

Fünf Jahre ziehen sich die Prozesse gegen die drei Un­fall­raser durch mehrere Instanzen. Am Ende werden der GTI-Fahrer und einer der BMW-Fahrer zu geringen Haft­strafen ver­ur­teilt. Der dritte Fahrer wird frei­ge­sprochen. Für die Familien sind die Ur­teile ein Hohn, sie haben jeden Glauben an die Recht­sprechung ver­loren. Wie schwer der Kampf gegen die Auto­raser ist, zeigt die Arbeit der Sonder­kommission in Hamburg.

Olav Baastrup jagt mit acht Kollegen seit 2017 in der Hanse­stadt PS-Protze: Viel zu schnell, viel zu laut und oft unter Drogen­ein­fluss – das sind seine Er­fahrungen mit den Rasern. Doch gerade illegale Auto­rennen sind schwer nach­zu­weisen. Oft über­zeugen nur Video­auf­nahmen die Gerichte, auf denen ein­wand­frei die über­höhte Geschwindig­keit und die Gefährdung der Mit­menschen zu sehen ist. Für die Polizei­beamten helfen nur härtere Strafen und mehr Prävention, um die illegalen Rennen zu be­enden und die Raser zu stoppen.