ARTE Re: Klimaschutz oder Krawall? Der Widerstand der „Letzten Generation“

MITTWOCH, 19. April 2023, 19.40 - 20.15 Uhr, ARTE

Eigenen Angaben zufolge hat die „Letzte Generation vor den Kipppunkten“, wie sie sich nennt, bislang mehr als 1.300 Blockaden in Deutschland organisiert. Allein in Berlin wurden deshalb bereits rund 1.000 Gerichtsverfahren eingeleitet.

Maja Winkelmann (23) klebte schon oft auf der Straße, stand über 20 Mal vor Gericht und verbrachte insgesamt mehr als drei Wochen im Gefängnis. Die ehemalige Studentin ist überzeugt: „Wir alle sind die letzte Generation, die den Klimawandel noch aufhalten kann. Schon in wenigen Jahren werden Kipppunkte erreicht sein, die die Vernichtung unserer Erde unumkehrbar machen. Deswegen bin ich im Widerstand.“ Auch Majas Schwester Lisa (20) und ihre Eltern engagieren sich. Vater Boris Winkelmann ist stolz auf seine Töchter, er selbst hat sich auch schon auf der Straße festgeklebt. Mutter Claudia Böhret-Winkelmann unterstützt ebenfalls die „Letzte Generation“. „Um mich auf die Straße zu kleben bin ich aber nicht mutig genug“, sagt sie.

Am Anfang der Bewegung stand der Hungerstreik von Henning Jeschke (23) und anderen im Herbst 2021. Der Greifswalder gehört zum sogenannten Kernteam der Organisation. Jeschke und seine Verbündeten leben von Spenden und widmen sich vollständig dem Widerstand. „Wir müssen uns auf diese Weise engagieren“, sagt er, „jede andere Protestform blieb bislang wirkungslos. Wir tun das nicht gern, aber wir haben keine andere Chance, auf die Politik einzuwirken, dass sie den fossilen Wahnsinn stoppt.“ Wie Maja Winkelmann vermisst auch Politikstudent Jeschke nichts von seinem alten Leben und ist überzeugt, das einzig Richtige zu tun.