Bulgarien war jahrelang als Land bekannt, aus dem die Menschen abwanderten. Millionen Bulgaren verließen ihre Heimat auf der Suche nach höheren Löhnen und einer besseren Zukunft in Richtung Ausland. 1990 lebten noch rund neun Millionen Menschen im Land, heute sind es nur noch etwa 6,5 Millionen.
Doch seit der Pandemie ist ein umgekehrter Trend sichtbar. Denn auf einmal zieht es Corona-Skeptiker aus aller Welt hierher. Bulgarien lockt nicht nur mit laxen Corona-Regeln, sondern auch mit günstigen Lebenshaltungs-Kosten und niedrigen Steuern.
Familie Van der Sluis aus den Niederlanden hat bereits in den USA, Spanien und Israel gelebt. Nun ist die bulgarische Hauptstadt ihr neues Zuhause. Tochter Evia geht auf eine spanische Schule mit internationalen Mitschülern, Papa Yuri arbeitet im hippen Co-Working und Mutter Emily ist Immobilienmaklerin. Sofia ist für die Familie die ideale neue Heimat: Sie kann hier – nach mehreren harten Lockdowns – nicht nur die ungeliebten Masken und die Impfung für ihre drei Kinder vermeiden, sondern sich auch ein unbeschwertes Leben mit vielen Annehmlichkeiten leisten.
Auch Chris aus England ist vor kurzem nach Bulgarien gezogen. Doch den überzeugten Impfgegner lockt es nicht in die Großstadt, sondern aufs Land. Er interessiert sich für ein Haus mit riesigem Garten in der üppigen bulgarischen Natur, das zum Schnäppchenpreis von 25.000 Euro angeboten wird.
Die Vorzüge des Balkanstaats haben bereits Tausende Corona-Müde nach Bulgarien gelockt. Doch wie unbeschwert ist das Leben tatsächlich in einem der ärmsten Länder der EU?