ARTE Re: Die Corona-Aus­wanderer – Eine neue Heimat in Bulgarien

DIENSTAG, 30. August 2022, 19.40 - 20.15 Uhr, ARTE

Bulgarien war jahre­lang als Land bekannt, aus dem die Menschen ab­wanderten. Millionen Bulgaren ver­ließen ihre Heimat auf der Suche nach höheren Löhnen und einer besseren Zukunft in Richtung Aus­land. 1990 lebten noch rund neun Millionen Menschen im Land, heute sind es nur noch etwa 6,5 Millionen.

Doch seit der Pandemie ist ein um­ge­kehrter Trend sicht­bar. Denn auf einmal zieht es Corona-Skeptiker aus aller Welt hier­her. Bulgarien lockt nicht nur mit laxen Corona-Regeln, sondern auch mit günstigen Lebens­haltungs-Kosten und niedrigen Steuern.

Familie Van der Sluis aus den Nieder­landen hat bereits in den USA, Spanien und Israel gelebt. Nun ist die bulgarische Haupt­stadt ihr neues Zu­hause. Tochter Evia geht auf eine spanische Schule mit inter­nationalen Mit­schülern, Papa Yuri arbeitet im hippen Co-Working und Mutter Emily ist Immobilien­maklerin. Sofia ist für die Familie die ideale neue Heimat: Sie kann hier – nach mehreren harten Lock­downs – nicht nur die un­ge­liebten Masken und die Impfung für ihre drei Kinder ver­meiden, sondern sich auch ein un­be­schwertes Leben mit vielen An­nehm­lich­keiten leisten.

Auch Chris aus England ist vor kurzem nach Bulgarien gezogen. Doch den über­zeugten Impf­gegner lockt es nicht in die Groß­stadt, sondern aufs Land. Er inter­essiert sich für ein Haus mit riesigem Garten in der üppigen bulgarischen Natur, das zum Schnäpp­chen­preis von 25.000 Euro an­ge­boten wird.

Die Vorzüge des Balkan­staats haben bereits Tausende Corona-Müde nach Bulgarien ge­lockt. Doch wie un­be­schwert ist das Leben tat­sächlich in einem der ärmsten Länder der EU?