
Der Brenner Basistunnel quer durch die Alpen gilt als größtes europäisches Infrastrukturprojekt. Der mit 65 Kilometern längste Eisenbahn-Tunnel der Welt soll den Verkehrsinfarkt am Brenner verhindern, indem der Güterverkehr von der Autobahn auf die Schiene verlagert wird. Seit 16 Jahren wird gebohrt, 2032 soll der Bahntunnel zwischen Innsbruck und Franzensfeste in Südtirol fertig sein.
Planungschef Andrea Lussu ist jeden Tag unterwegs in den kilometerlangen Tunnelbaustellen, überwacht Sprengungen und den Einsatz der 160 Meter langen Tunnelbohrmaschine „Ida“. Unweit der Baustelle wird das idyllische Padastertal zur Deponie, liefern kilometerlange Förderbänder unablässig Abraummaterial aus dem Berg.
Die Nutzung des Tunnels ist allerdings erst möglich, wenn auch die Bahnzulaufstrecken im Norden und Süden fertiggestellt sind. Doch hier gibt es massive Verzögerungen, auch weil Martin Feichter, Bürgermeister des Südtiroler Weindorfs Auer, sich weigert, die Trasse in die Bauplanung einzutragen. Die Strecke würde seinem Ort Lärm und Schuttberge bescheren und einigen Bürgern droht sogar die Enteignung. Es ist also noch ein langer Weg, bis der erste Zug durch den Tunnel rollen wird.