Ein Film von Detlev Konnerth
Kamera: Jürgen Staiger
Schnitt: Detlev Konnerth
Redaktion: Susanne Mertens
Produzentin: Nicola Burfeindt
Sie sind die größten Raubtiere unseres Kontinents: Braunbären. In Rumänien lebt die größte Population innerhalb der EU. Ihr Lebensraum schrumpft, sodass die Tiere zunehmend in bewohnte Gebiete drängen– immer wieder kommt es zu gefährlichen Begegnungen. In Estland dagegen sorgen ein behutsamer Tourismus und ein durchdachtes Wildtiermanagement für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Menschen und Bär.
Attila Jakab ist Bürgermeister im kleinen Ort Homorod in Zentralrumänien. Die Region im Karpartenbogen ist eine der am dichtesten besiedelten Gegenden Europas – wenn es um Braunbären geht. Offiziell wird die Zahl auf 8000 Exemplare gezählt, Tendenz steigend. Weil Attila nicht nur Bürgermeister, sondern auch Jäger ist, wird er bei Wildunfällen mit Bären regelmäßig zum Einsatz gerufen. Manchmal muss ein verletzter Bär erlöst werden, oft kann nur noch der Tod festgestellt werden.
Der Lebensraum der Bären schrumpft durch massive Abholzung der Wälder und so kommt es immer wieder zu lebensgefährlichen Begegnungen mit den Menschen. Insbesondere in Tourismusgebieten wagen sich Bären ohne Scheu bis an die Mülltonnen der Hotels heran. Auch Bauern und Schäfer leiden beträchtlich unter der Vielzahl an Braunbären. Die örtliche Berg-Polizei muss ohnmächtig zusehen, denn der Bär ist eine geschützte Art.
Einen verträglicheren Umgang mit den Bären hat man in Estland gefunden. Durch eine streng regulierte Jagd wird die Population stabil gehalten. Hier leben die rund 800 Bären in den Tiefen der Wälder und am Rand von aufgegebenen menschlichen Siedlungen. Die Bären sorgen als Attraktion für sanften Tourismus sogar für den Erhalt ihres Habitats. Die beiden Biologen Triin Arsi und Bert Rähni führen kleine Gruppen zu einer Hütte, von wo aus man mit Geduld und Glück, die scheuen Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten kann. Familie Becker aus Franken hat sich auf das Abenteuer eingelassen.