Die Abkürzung „m/w/d“ findet sich heute in jeder Stellenanzeige. Kein Wunder, denn schon seit 2018 ist es in Deutschland erlaubt, sich neben ‚männlich‘ oder ‚weiblich‘ als dritte Geschlechter-Option ‚divers‘ in das Personenstandsregister und somit in amtliche Papiere eintragen zu lassen. Damit sind auch Firmen verpflichtet, ihre Anzeigen genderneutral zu formulieren. Doch: Was verbirgt sich eigentlich hinter der Bezeichnung ‚divers‘? Was ist das dritte Geschlecht?
Jeden Tag kommen Kinder zur Welt, deren Geschlecht sich nicht eindeutig zuordnen lässt. Allein in Deutschland leben 160.000 Menschen, die mit unterschiedlichen Geschlechtsmerkmalen ausgestattet sind. Viele der sogenannten Intergeschlechtlichen fühlen sich als Mann oder Frau, andere lehnen solch eine Zuordnung bewusst ab oder empfinden sich einem dritten Geschlecht zugehörig. I
Inzwischen trauen sich immer mehr intergeschlechtliche, non-binäre und transsexuelle Menschen öffentlich über ihr Schicksal zu sprechen. Auch gesellschaftlich wurde in den letzten Jahren schon einiges erreicht. Im Alltag werden sie beruflich und privat trotzdem häufig diskriminiert. Und in weiten Teilen der Gesellschaft gelten Trans- und Intergeschlechtlichkeit noch immer als Krankheit. Dieses gesellschaftliche Stigma ist nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für deren Angehörige und Freunde ein großes Problem. SPIEGEL TV begleitet seit Jahren Menschen, deren tatsächliches Geschlecht nicht dem bei der Geburt zugewiesenen entspricht und versucht mit ihnen zu ergründen, was die Identität eines Menschen tatsächlich ausmacht.
