Als eines von wenigen EU-Ländern schreibt Deutschland keine Führerschein-Regelung im Alter vor – trotz der von Senioren verursachten zahlreichen Autounfälle. Experten fordern, regelmäßige Fahrtauglichkeits- und Gesundheitschecks im Alter verbindlich zu machen. Die Senioren fürchten dagegen um ihre Freiheit, Mobilität und Unabhängigkeit.
Auch wenn das Hauptargument der Älteren ist, dass junge Fahranfänger ebenso viele Unfälle verursachen, so zeigen Statistiken, dass Pkw-Fahrer über 75 Jahre in knapp 80 Prozent der Unfälle als Hauptverursacher mit Personenschaden gelten. Sie zählen somit zur Hauptrisikogruppe. Sowohl Aufmerksamkeit, Beweglichkeit als auch Reaktions-, Seh- und Hörfähigkeit lassen im Alter nach. Hinzu kommt eine Fehleinschätzung der eigenen Fahrleistung, nicht selten mit fatalen Folgen.
Durch den demografischen Wandel wird die Rolle der Senioren im Straßenverkehr größer. Schon jetzt sind 20 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt. Der Anteil der Pkw fahrenden Senioren, die über 75 Jahre sind, wird sich in den nächsten 20 Jahren verdoppeln.